Liebe Filmbegeisterte
Wir freuen uns euch ab März an der Mühlestrasse 27 zu begrüssen.
In eigener Sache: Wir trauern um Sina Scrowther.
Als eines der Gründungsmitglieder und stets engagiertes Aktivmitglied hat sie das kultino wesentlich geprägt.
Programm
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Die letzte Chance
5. Oktober 2023, 20:15 Uhr
Regie: Leopold Lindtberg, CH, 1945, 104 Min.
Der Film bot dem Schweizer Kinopublikum 1945 optisch und inhaltlich eine ganze Reihe von Neuerungen, nachdem die Zensur während des gesamten Krieges Aufnahmen von Flüchtlingen vorenthalten hatte.
Norditalien 1943: Ein britischer und ein amerikanischer Soldat fliehen aus einem deutschen Gefangenentransport. In einem Bergdorf treffen sie auf einen Priester, der jüdische Flüchtlinge versteckt und die beiden überredet, diese verzweifelten Menschen auf einem gefährlichen Weg über die Berge in die neutrale Schweiz zu begleiten. Es ist ihre letzte Chance.
Die letzte Chance wurde zum Welterfolg und 1946 am Festival von Cannes mit dem Grand Prix und mit dem Internationalen Friedenspreis ausgezeichnet. Bis heute hat kein Schweizer Film je wieder so viel, so positives und so breites internationales Echo gefunden.
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God exists, her name is Petrunya
19. Oktober 2023, 20:15 Uhr
Regie: Teona Strugar Mitevska, Nordmazedonien, 2019, 100 Min.
Mit dem Spielfilm «God exists, her name is Petrunya» ist der mazedonische Regisseurin Teona Strugar Mitevska eine Satire über eine patriarchale und phallokratische Gesellschaft gelungen.
Petrunya ist 31 und weiss nicht so recht, was sie machen soll im Leben. Bei einem kirchlichen Ritual, das seit Menschengedenken männlichen Wesen reserviert ist, mischt sie zufällig und ungefragt mit, gewinnt und muss sich anschliessend gegen den Männermob wehren.
Die beissende Komödie führt uns eine patriarchalische Gesellschaft vor Augen, gegen die Petrunya sich mit schierer Vernunft herrlich störrisch auflehnt.
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Fire of Love
2. November 2023, 20:15 Uhr
Regie: Sara Dosa, USA / Kanada, 2022, 94 Min.
Katia und Maurice lieben sich leidenschaftlich – vor allem aber lieben sie Vulkane. Wenn Feuer aus den Tiefen der Krater speit, dann sind die beiden französischen Geowissenschaftler nicht weit.
Von ihrer brodelnden Faszination getrieben, sammeln sie auf ihren Reisen unzählige Gesteinsproben und Stunden an Videoaufnahmen. Filmemacherin Sara Dosa fügt das spektakuläre Archivmaterial zu einer liebevollen Hommage an die beiden Rockstars der Vulkanologie zusammen. Ein unvergessliches filmisches Feuerwerk!
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Foudre
16. November 2023, 20:15 Uhr
Regie: Carmen Jaquier, CH, 2022, 92 Min.
Im Oberwallis um die Wende zum 20. Jahrhundert rebellieren Jugendliche in einem Bergdorf gegen die Dogmen des Katholizismus.
Um 1900 rebellieren Jugendliche in einem Bergdorf gegen die Dogmen des Katholizismus, indem sie den Glauben umdeuten: Was die Autoritäten Gott nennen, finden sie in ihrer frei gelebten Sexualität. Das hat Konsequenzen. «Foudre» von Carmen Jaquier ist ein Drama über die panische Angst der Kirche vor der Lust, über geistige Enge und die nicht zu bändigende jugendliche Neugierde.
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Wet Sand
7. Dezember 2023, 20:15 Uhr
Regie: Elene Naveriani, CH / Georgien, 2021, 115 Min.
Die georgisch-schweizerische Regisseurin erzählt eine aufrüttelnde und tragische Geschichte von zwei Männern, die mehr als zwanzig Jahre lang ihre Liebe verheimlichen mussten.
In einem kleinen georgischen Dorf am Schwarzen Meer scheinen alle glücklich und im Glauben, dass sie sich im Dorf alle kennen. Bis eines Tages der alte Eliko erhängt aufgefunden wird. Seine Enkelin Moe wird gerufen, die Beerdigung zu organisieren. Dabei stösst sie auf ein Netz von Lügen, das sich erst langsam auflöst.
Die georgisch-schweizerische Regisseurin Elene Naveriani erzählt im Spielfilm «Wet Sand» eine intensive, aufrüttelnde, tragische Geschichte von zwei Männern, die mehr als zwanzig Jahre lang ihre Liebe verheimlichen mussten, weil im Dorf Homosexualität als Pest gilt.
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The French Dispatch
21. Dezember 2023, 20:15 Uhr
Regie: Wes Anderson, D / USA / F, 2021, 108 Min.
Wes Anderson zündet ein Feuerwerk aus detailverliebten Sets, absurden Figuren und irrwitzigen Zusammenhängen.
Im fiktiven französischen Städtchen Ennui-sur-Blasé unterhält die Zeitschrift «The French Dispatch» ihre Redaktionsräume. Hier bringen ein verschrobener Verleger und seine noch verschrobeneren Autorinnen und Autoren die sonderbarsten Geschichten zu Papier. Ob malende Mörder, vergiftete Cornichons oder stürmische Studentenrevolution – die Schreiber werfen in den Texten ihren ganz eigenen Blick auf die Welt.
Kaum ein anderer zeitgenössischer Regisseur hat in seinen Filmen einen so unkonventionellen, magischen, oft surrealen Kosmos erschaffen wie Wes Anderson. Sein Film ist eine Hommage an den Journalismus, eine bis ins Detail liebevoll ausgetüftelte filmische Komposition.
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Félicité
4. Januar 2024, 20:15 Uhr
Regie: Alain Gomis, Senegal / Frankreich, 2016, 123 Min.
Félicité zeichnet rau und ungeschönt das Porträt einer Sängerin in Kinshasa – und ist zugleich ein geheimnisvoller Liebesfilm von fiebernder Intensität.
Félicité ist eine stolze, unabhängige Frau, die als Sängerin in einer Bar in Kinshasa arbeitet. Wenn sie auf die Bühne geht, scheint sie die Welt und den Alltag um sich herum zu vergessen. Auch die Gäste lassen sich vom Rhythmus der melancholischen und kraftvollen Melodien anstecken. Als Félicités Sohn nach einem schweren Unfall im Krankenhaus liegt, versucht sie verzweifelt, das Geld für eine Operation aufzutreiben.
Ein atemloser Streifzug durch ärmliche Strassen und durch wohlhabendere Bezirke der kongolesischen Hauptstadt beginnt.
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In den Gängen
18. Januar 2024, 20:15 Uhr
Regie: Thomas Stuber, D, 2018, 125 Min.
Eine Supermarkt-Tragikomödie über den menschlichen Mikrokosmos zwischen den Regalen.
Christian ist neu im Grossmarkt. Schweigend taucht er in das unbekannte Universum ein: die langen Gänge, die ewige Ordnung der Warenlager, die surreale Mechanik der Gabelstapler. Bruno, der Kollege aus der Getränkeabteilung, nimmt sich seiner an und wird ein väterlicher Freund. Und dann ist da noch Marion von den Süsswaren, die ihre kleinen Scherze mit Christian treibt. Als er sich in sie verliebt, fiebert der ganze Grossmarkt mit.
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Flee
1. Februar 2024, 20:15 Uhr
Regie: Jonas Poher Rasmussen, Dänemark, 2021, 90 Min.
«Flee» ist die wahre Geschichte einer Flucht. Regisseur Jonas Poher Rasmussen erzählt sie als Animationsfilm, in die er ab und zu Archivaufnahmen einflicht.
1989 muss Amin mit seiner Familie aus Afghanistan flüchten – aber nur er schafft es schliesslich bis nach Kopenhagen. Zwanzig Jahre später steht der inzwischen angesehene Akademiker vor der Hochzeit mit seinem Partner. Es ist an der Zeit, die lange unterdrückten, von Angst und Traumata geprägten Erinnerungen an die Flucht zu verarbeiten, und so teilt er sie mit seinem Freund, dem Filmemacher Jonas Poher Rasmussen. Um Amins Anonymität zu bewahren, arbeitet dieser mit Animationen und Archivmaterial.
Entstanden ist ein zutiefst berührender, bahnbrechender animierter Dokumentarfilm über Flucht, Migration und Identitätssuche im gegenwärtigen Europa.
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